Gott baut um. Weihnachtsgeschichten von Ulrich Knellwolf, Wasserkirche
Kulturkritik am Buchfestival Zürich liest
Von Janine Meyer, 29.10.2013 – Als Kind wollte er eigentlich Bauer werden, oder Tierarzt. Ulrich Knellwolf ist dann aber doch Pfarrer und Schriftsteller geworden – und stellt sein neues Buch «Gott baut um» voller Weihnachtsgeschichten sinnigerweise in der Wasserkirche vor.
Ein bisschen sieht er selbst aus wie der Weihnachtsmann, mit seinem vollen, weissgrauen Haupthaar, dem weissen Bart und trotz der karierten Hose. Er will sich zwar hüten, nur von Weihnachten zu sprechen, ein bisschen, so sagt er, müsse er das aber doch tun, sonst würde sein Verleger ärgerlich werden.
Von Geköpften…
Da vorne steht einer, […]
Auf den Spuren von Ingeborg Bachmann & Max Frisch, Festivalzelt «Zürich liest»
Kulturkritik am Buchfestival Zürich liest
Von Stephanie Rebonati, 28.10.2013 – Sie, eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen und Prosaschriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts, und er, der mit «Andorra», «Stiller» und «Homo faber» Eingang in den Schulkanon gefunden hatte, waren einander von 1958 bis 1962 die wichtigsten Personen. Ingeborg Bachmann und Max Frisch liebten und litten, sie lebten zusammen in Zürich und Rom, «vier Jahre, das ist lange für einen Sturzflug», sagte Frisch in einer Aufnahme, die 2001, zehn Jahre nach seinem Tod, im Schweizer Fernsehen ausgestrahlt wurde. Er denke oft an sie, träume von ihr, nicht verbunden mit Schuldgefühlen, […]
Mit dem Tram entlang der Biografie von Laure Wyss, Extrafahrten-Haltestelle Bellevue
Kulturkritik am Buchfestival Zürich liest
Von Stephanie Rebonati, 28.10.2013 – Vor dem Tram standen Frauen, bis kurz vor der Abfahrt ausschliesslich Frauen. Sie waren zwischen fünfundvierzig und siebzig, trugen das Haar kurz oder auf Kinnlänge und unterhielten sich in Gruppen. Sie sagten: «Ein Frauentram wird das!» oder «Hoi Trudi, deine grüne Hose habe ich sofort gesehen, die habe ich ja auch!» oder «Es gibt heute so viel in Zürich, man muss Prioritäten setzen». Die Frauen trugen fast alle Foulards, gepunktete oder karierte, seidenfeine oder grob gehäkelte, alle farbig, sie erinnerten an Schals, die man in Museumsshops kauft. Ähnlich der Schmuck: milchige Glaskugeln, […]