Trip to Africa

kulturkritik.ch - Bildmaterial zur Verfügung gestellt

Die Veranstaltung

Was: Familienkonzert «Ali und der Zauberkrug – Musik aus Afrika»
Wo: Ref. Kirche Pfäffikon ZH
Wann: 27.10.2012
Bereich: Musik

Der Autor

Moritz Weber: Jahrgang 1976, studierte Klavier an den Musikhochschulen in Zürich und München sowie Kulturpublizistik an der ZHdK. Er lebt als freischaffender Konzertpianist, Kulturjournalist und Klavierpädagoge in Zürich.

Die Kritik

Lektorat: Gabriele Spiller.
Diese Kritik wurde in Auftrag gegeben und bezahlt von: Kammerorchester «Amici dell`arte» (siehe Unabhängigkeit).

Von Moritz Weber, 28.10.2012

0° Grad Aussentemperatur und Schneefall; da kam eine musikalische Reise nach Afrika doch wie gerufen! Das Kammerorchester «Amici dell’arte» unter der Leitung von Marcel Blanchard präsentierte zum zweiten Mal ein Familienkonzert in der Reformierten Kirche in Pfäffikon. Nach der letztjährigen Produktion «Peter und der Wolf» folgt nun die Geschichte von Ali und dem Zauberkrug, die in Afrika – genauer gesagt in Äthiopien ­– spielt.

Um den Sprung aus der jetzt weissen Schweiz in den schwarzen Kontinent zu schaffen, wurden die Zuhörer zuerst mit zwei von afrikanischer Musik inspirierten Stücken in Stimmung gebracht. Die rhythmisch geprägten Stücke mit eingängiger Melodik liessen den Schneesturm schnell vergessen und machten Lust auf mehr. Die Musiker des Kammerorchesters – ein Gemisch aus Laien und Profimusikern – waren sichtlich motiviert und das zum grossen Teil aus Kindern bestehende Publikum hörte sehr diszipliniert zu.

Frau Holle auf Afrikanisch

Julia Frehner George moderierte den Abend und bezog das Publikum von Anfang an mit ein. Sie fragte ganz direkt: «Hat euch diese Musik gefallen?», was natürlich mit einem lautstarken «Ja!» beantwortet wurde. Nach einigen etwas trockenen geographischen Eckdaten des afrikanischen Kontinents kam dann der Hauptteil des Konzerts, das Märchen von Ali: Der Bauerjunge wird von einem Geist für seine lautere Seele und für sein Talent belohnt, während seine Tante für ihre Raffgier bestraft wird.

Frehner George erzählte diese Geschichte spannend, unterstützt von der Musik des Filmmusikkomponisten Enjott Schneider. Gleichzeitig wurden hübsche Illustrationen (Brigitte Smith) zur Geschichte auf eine Leinwand projiziert. Sprache, Musik und Bilder erzielten so einen überzeugenden Gesamteindruck, nach wie vor war es mucksmäuschenstill im Saal. Einzig die Klangbalance zwischen Frehner George und dem Orchester war oft ungünstig. Die Erzählerin wurde zwar über Lautsprecher verstärkt, musste aber trotzdem kämpfen, um nicht vom Orchesterklang übertönt zu werden. Die «Amici dell’arte» könnten ihren Piano-Bereich durchaus noch mehr kultivieren, dies ist aber ein häufiges Problem bei nicht reinen Profiorchestern.

Aus voller Kehle

Bei den vier abschliessenden Stücken kam dann auch noch der Kinderchor Pfäffikon zu seinem grossen Auftritt. Mit vollem Einsatz sagen und klatschten die Kleinen und motivierten die Zuhörer zum Mitsingen. Ein herziger Abschluss dieser gelungenen Afrikareise.

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